Ich habe einen sehr affirmativen Zugang zur digitalen Technik.
Ich freue mich über jede Technik, deren materielle Phänomene möglichst
bald wieder verschwinden oder so klein und leicht werden, daß sie gerade
noch handzuhaben sind. Beispiel: die Fernbedienungen und Mobiltelefone,
deren Tasten nach aberwitziger Miniaturisierung, der nur noch durch
gentechnisch verkleinerte Finger beizukommen gewesen wäre, in einem
Akt des Rightsizing wieder zu fingerbeerenfreundlichem Format gefunden
haben. Mein einziger Wunsch an die Technik von morgen ist: die Hardware
soll verschwinden, die Funktionen bleiben.
Es gibt eine Diskrepanz zwischen der Leichtigkeit der Sprache und der
Wuchtigkeit des Computerequipments. Wie spaltbares Material hinter einer
Sicherheitsscheibe liegt der elektronische Text im Kathodenvakuum der
Bildröhre, auf dem gläsernen Blatt. Der Autor, seit jeher hart am Rand
des Stofflichen tätig, rückt mit dem Schreiben am Computer seiner Bestimmung
näher. Meine Tinte ist das Licht.
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