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Ich kenne einen Autor, der Drucker und Setzer alter Schule ist. Er macht seine Bücher selbst . Eigene Texte, farbige Holzschnitte, japanische Bindung. Alles auf einer soliden Buchdruckpresse im Keller gefertigt, die er zusammen mit einigen gefüllten Setzkästen erworben hat. Damals zu Anfang der achtziger Jahre wurde gerade Bleisatz durch Lichtsatz ersetzt. Ich habe eines seiner großformatigen Bücher, und es ist ein sehr angenehmes Erlebnis, mit den Fingerspitzen übers Papier zu gehen und das Relief des Buchstabendrucks zu fühlen. Er wandte sich mit Grausen, und das zurecht, als ich ihm die ersten Ausdrucke meines Neunnadeldruckers zeigte. Zehn Jahre später gab es den Beruf des Schriftsetzers nicht mehr, nicht einmal mehr in der Schweiz. Dafür wurden nun auf jedem PC die gewöhnlichsten Einkaufszettel in tausendstelmillimetergenau geschnittenen Proportionalschriften verfaßt. |
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