Manchmal belastet mich das insgesamte elektronische Equipment.
Es ist mir zu schwer, zu groß, zu massiv. Je kürzer und flüchtiger die
Einfälle sind, desto schwerfälliger erscheint mir der Computer. Es gibt
Ideen, die sind so kurz wie ein Dateiname. Die Maschinerie erscheint
mir manchmal so umständlich als hätte ich mir ein Auto gekauft, nur
um mich hineinzusetzen und Musik im Autoradio zu hören. Am meisten dieser
Last wird aufgewogen durch das, was Friedrich Kittler die ungemeine
Blätterbarkeit der Bildschirmseite genannt hat.
Eine ganz kleine kulturpessimistische Ehrenrunde möchte ich doch drehen.
Vor einiger Zeit habe ich einen Fernsehbericht über einen Web-Designer
im afrikanischen Mali gesehen. Er gestaltet die Seiten mit einheimischen
Symbolen - so, daß auch Analphabeten sie zwar nicht lesen, aber verstehen
und bedienen können. Erst fand ich das einfach nur fabelhaft, wie jemand
zuwege geht, um das Netz bis hinaus in den Busch nutzbar zu machen.
|