Es scheint mir unabweisbar, daß sich das Softbook mit seiner
halben Lederhülle in solche Anerkennungskämpfe verstrickt.
Auch von einer anderen Seite. Zu den Hilfsmitteln, die dem Bildungskleinbürgertum
seine Ängstlichkeit gegenüber den eigentlich heiß begehrten Bildungsgütern
zu bekämpfen erlaubten, gehörten auch die sog. Buchhüllen. Gern aus
Leder, schlugen sie jedes Buch für die Dauer des Lesens ein- leider
ist mir ein Demonstrationsexempel unauffindbar geblieben. Buchhüllen
- auch ein beliebtes Geschenk an Geburtstagen und Weihnachten, insbesondere
für den weiblichen Menschen - Buchhüllen dienten der Schonung des Buches.
Womöglich waren die Hände des Lesers, die das Buch halten, schmutzig;
oder sie schwitzten und hätten dem Buch Schweißflecken verpaßt. So konnten
Buchhüllen auch solche Bücher behüten, die der ängstliche Bildungskleinbürger
bei Freunden oder gar in einer öffentlichen Bibliothek ausgeliehen hätte.
Daß fremde Bücher von seinen Händen Schweiß- oder andere Flecken bekommen
könnten, das kennzeichnet das Ungeschick des Bildungskleinbürgers prägnant.
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